Injector: die Mikroeinspritzung der Extreme 

Wenn es um Mikroeinspritzung geht, hebt das fachliche Können von Injector das KMU mit rund 15 Mitarbeitenden aus der Masse der Wettbewerber heraus. Hierfür ausschlaggebend ist die unglaubliche Beherrschung der Werkzeuge.

 «Ein Teil einspritzfähig machen, das ursprünglich nicht einspritzfähig ist», resümiert Michel Hoff, zuständig für die geschäftliche Entwicklung des Unternehmens. Die Leidenschaft dieses Mannes fasziniert, sein Tatendrang reisst mit. Seine Worte zeugen von profundem technischen Wissen wie auch von dem Drang, es mit anderen zu teilen.

Der aussergewöhnliche Höhenring einer berühmten Uhr

Unter den Leistungen des Unternehmens, die für sich selbst sprechen, findet sich der Höhenring einer Uhr, der entweder mehrfarbig gestaltet ist oder in mehreren Farben erhältlich ist und die ultimative Suche einer der begehrtesten Luxusmarken der Gegenwart nach bestimmten Eigenschaften verkörpert: Ultraleichtigkeit, Robustheit und Zuverlässigkeit. So waren die Vorgaben für die berühmte erste Damensportuhr mit einem Rekordgewicht von 36 Gramm inklusive Armband derart streng, dass sie die Verwendung jeglichen maschinell bearbeitbaren Werkstoffs untersagten. Nur die Mikroeinspritzung konnte die extravaganten Erwartungen des Kunden erfüllen.

Und das Ergebnis? Was als unwahrscheinlich galt, erwies sich als verblüffend und sorgte für Gesprächsstoff: Man musste eine Form erfinden, die von sechs Punkten aus, die über verschiedene Orte am Rand der Komponente verteilt sind, einspritzen kann, und hierbei die Technologie und Zwänge der Mikroeinspritzung wie auch das Design der Werkzeuge beherrschen. Und das Ganze unter einem Druck von bis zu 1500 bar, erzeugt von Pressen mit einer Schliesskraft von 35 Tonnen! Ein wahres Kunststück der Miniaturisierung, das die Fallen vermeidet, die mit der unterschiedlichen Natur der Pigmente verbunden sind, die man für jeden gewünschten Farbton verwendet. Ebenso umgeht man die Tücken der ästhetischen Komplexität eines Bauteils, das sich als Puffer zwischen Mittelteil und Zifferblatt als nützlich erweist. Ein makellos ebenes Stück, dessen Steife die darauffolgenden manuellen Arbeitsschritte zulässt.

Letzter Schliff durch die menschliche Hand

Am Ende des Fertigungsprozesses sorgt die Geschicklichkeit der menschlichen Hand für die finale Ästhetik: Entfernung von Fliesslinien, Einsinkstellen und Graten. Auch die Einfüllung von SLN-Leuchtstoff oder feinste Tampondruckarbeiten geschehen durch die menschliche Hand. Bemerkenswert ist, dass die vorherige Einspritzung um Mikrofüsse herum erfolgt, und zwar dank einer Form, in die sie speziell eingearbeitet sind.

Man ist sprachlos, und das menschliche Auge kann die Feinheiten des Höhenrings kaum erkennen. Am besten bleibt man in der Gesellschaft von Michel Hoff und lässt ihn nach dem unvermuteten Detail suchen. Und nebenbei erfährt man so von den neuesten Entwicklungen rund um itr2®, ein neuartiger Werkstoff, der in Rohlingen angeboten wird, die sich nach Belieben mit Nanopartikeln aus Kohlenstoff- oder Glasfasern füllen und bearbeiten lassen. Es gibt sogar eine eigene Bearbeitungs- und Endbearbeitungsabteilung im Unternehmen.

Innovation: ein itr2®-Metall-Haftvermittler

Diese auf der EPHJ 2024 vorgestellte Neuheit ist der Lohn für 24 Monate Forschung und Entwicklung! Die Lösung für eine chemische Haftung zwischen itr2® und Metall revolutioniert einen Bereich, in dem bislang nur mechanische Haftlösungen möglich waren, wenn es darum ging, Kompositharz mit Metall zu verbinden. Es mussten also in den Metalleinsätzen spezifische Formen geschaffen werden, damit das Kompositharz in sie eindringen kann, wodurch die Haftung zwischen Harz und Metall entsteht.

Die neue Lösung ist vollkommen transparent und hinterlässt keine sichtbaren Spuren auf der Metalloberfläche. Hieraus resultiert ein Zwei-Komponenten-Bauteil aus einem Stück, das sich gut für maschinelle Bearbeitung, Mikro-Kugelstrahlen, Satinierung oder Spiegelpolieren eignet. Dank der unsichtbaren Verbindung zeigen sich Oberfläche und die Formen des Metalls in vollkommener Reinheit. Das stimuliert die Kreativität. Zehn Jahre nach der Entstehung von itr2®, dem evolutionären Konzept zur Herstellung innovativer, funktionaler und ästhetischer Verbundwerkstoffe, setzt Injector weiterhin neue Massstäbe.

www.injector.ch

von Joël A. Grandjean / JSH News 1876

 

 

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